Absterbende Nadelwälder = neuer Lebensraum!

Auch in weiten Teilen Lippes sieht man die Auswirkungen des neuzeitlichen Klimawandels mehr als deutlich. Ganze Waldgebiete, die vormals mit Fichten aufgeforstet worden waren, sterben, bedingt durch extreme Trockenheit und damit einhergehendem Schädlingsbefall, immer mehr ab. Doch auch wenn sich hier oft ein sehr ödes, trostloses Bild der Waldungen bietet, entstehen gleichzeitig wieder neue ökologische Nischen. Diese werden von zahlreichen Arten besiedelt. Besonders stehendes Totholz mit sich ablösender Rinde in exponierter Waldrandlage dient vielen Tieren als Versteck, Nahrungs- und Bruthabitat oder zum Überwintern! Im Anschluss einige Beobachtungen am Hörster Berg bei Detmold/Pivitsheide im November 2020.

Abgestorbene Bäume mit sich ablösender Rinde, wie diese Fichte am Hörster Berg, sind ökologisch äußerst wertvoll.

 

Eine Rindenspringspinne (Marpissa muscosa) am Wohngespinst.

 

Diese Schlupfwespenart (Ichneumonidae) zeichnet sich durch eine lebhafte Färbung aus.

Ein Weibchen der Gemeinen Wespe (Vespula vulgaris) hat sich bereits zur Winterruhe zurückgezogen.

Hier sieht man eine große Ansammlung von Marienkäfern und Wanzen. Es handelt sich dabei um Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis), Amerikanische Kiefernwanzen (Leptoglossus occidentalis) und Graue Gartenwanzen (Rhaphigaster nebulosa). Gerade diese Arten treten nicht selten auch an und in Häusern auf, wo sie dann als "Lästlinge" bezeichnet werden. Allerdings zeigt das Bild, wo sie eigentlich hingehören. In Wälder mit entsprechenden Habitatstrukturen (= stehendes Totholz)!

Die farbliche Variationsbreite bei den Asiatischen Marienkäfern reicht von schwarz über rot bis gelblich und bräunlich mit unterschiedlich ausgeprägter Punktierung.

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